Die Ambivalenz ist tanzbar. Ein Downtempo-Disco-Track, irgendwo zwischen Kazy Lambist, Parcels und Hot Chip. Ein Song über Komfortzonen, in denen es zu warm wird. Über die Momente, in denen man sich fragt, ob das eigene Selbstbild nicht doch nur eine Reihe gewagter Behauptungen ist: „Kennst du dieses schöne Problem?“
Rupert Falsch ist ein Oldcomer. Schon in den späten Nullern feilte der notorische Eigenbrötler aus Berlin an seiner Vision von deutschsprachiger Club-meets-Schlafzimmer-Elektronik und machte sich mit zwei EPs einen Namen in der Netlabel-Szene. „Gefällt mir ausgesprochen gut“, murmelte der „deutsche John Peel“ Klaus Fiehe auf 1LIVE damals wohlwollend.
Nach einer Denkpause ist Rupert seit ein paar Jahren wieder da – gereifter, melodiöser, mehr Pop als Club. 2024 wählten die Hörer von RBB Radioeins „Overkill, langsam“ auf Platz 6 der besten Songs des Jahres. Airplay, Playlist Placements und Lob gab es z.B. auch von Flux FM, Byte FM, AK Mittelstraß (BR2 Zündfunk), dem Kaput Magazin und Winson & Uelis Goldstückli-Podcast.
Eine leise Stimme, eine melancholische The-Cure-Gitarre, und die kühle Wärme analoger Synthesizer: Ruperts Musik klingt retro, lässt sich aber nie ganz einer Epoche zuordnen. Kraftwerk und New Order hört man oft heraus, doch für die 80s-Schublade klingt er zu sehr nach seinen Idolen Stereolab, Whitest Boy Alive oder Flavien Berger.
Seine deutschen Texte vermeiden sowohl klare Botschaften, aber auch intellektuellen Ballast à la Hamburger Schule. Sie entstehen aus Halbschlaf, Irritation und Unterbewusstsein – assoziative Ketten, leise gesungene Selbstgespräche, in denen trotzdem ein roter Faden spürbar bleibt: das Scheitern der Sprache beim Verbergen der eigenen Orientierungslosigkeit.
Interview zu "Neue Wärme"
„Mein Lieblingskünstler der Woche […] Es ist ein bisschen so, als hätten Modeselektor Frank Spilker statt Apparat ins Boot geholt […] Ein Perfektionist, ein Zweifler und ein Kritiker der reinen Pop-Ideen. Ich bin ein Riesen-Fan und freu mich auf mehr.“
Winson (Ex-Flux FM), Goldstückli Podcast
zur Single „Im Zenit / In Gefahr“
„Grandios verspulter Pop – klingt für mich gleichzeitig nach schummrigem Schlafzimmer und vernebeltem Club.“
Christian Erll (Ex-detektor.fm), Das Nächste Große Ding Podcast
zur Single „Neue Wärme“
„Wie ein cooler NDW-Update […] als würden Kraftwerk Peter Schilling remixen und Hot Chip mit New Order tanzen. Sehr fein, sehr fluffig und sehr funky”.
Kerstin Kratochwill, tonspion.de
zur Single „Moose und Farne”
„Der Berliner […] mischt minimale Maschinenmusik, poetische Zeilen und visuelle Puzzleteile zu feinen Songs, zu denen man wahlweise sowohl wunderbar entspannen, sinnieren oder auch mal mehr oder weniger heimlich tanzen kann.“
Mapambulo Music Blog
zur Single „Moose und Farne”
"Du magst schön blinkende Synthie-Sounds und hast ein paar Platten von Hubert Kah, Der Plan und Jeans Team in deiner Sammlung? Ausgezeichnet. Dann gibt es allen Grund, sich "Moose und Farne“ anzuhören. […] Viel zu gut und interessant, um es zu verpassen."
Zero Music Magazine (Schweden)
zur Single „Moose und Farne”
"Wirklich ein wunderbares Album […] das eine Strahlkraft hat, das steht für immer da, das hat nicht so eine Flüchtigkeit […] wunderbare Popmusik."
Konrad Behr, Bauhaus FM
zur EP „Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier"
"Und wieder ist es diese Symbiose aus monotonem leisem Gesang und darunter sich sorgfältig entwickelnden Songstrukturen, die so einnehmend sind, dass man zu dieser Musik alles machen kann, nur nicht weghören."
Thomas Raukamp, Beat Magazine
zur EP „Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier"
Was bisher geschah
Die Helix führt immer nur zum Ausgangspunkt zurück.
Ich brauch 30 Grad den ganzen Tag.
Nur nach vorn, ungefragt, sowieso.
Das süße Gift des Eigenbetrugs.
Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier EP
2009 (Corpid Netlabel)
Bisher waren wir Kinder
Generikum
Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier
In Ordnung wenn du mich rufst
Lügendetekor sein
Erklär's mir bitte noch einmal
Madame Curie
Fehlerengel EP
2005 (iD.EOLOGY Netlabel)
Wir bleiben ganz entspannt
Fehlerengel
Aromastar
Ja, nein, vielleicht
Gib mir Satelliten
Was deine Welt
Fehlerengel (Keindesign Raum)
Nebelschwungflug EP
2004
Nebelschwungflug
Klarfeldt ohne Haftpflicht
Slow-Brainer
Power Optimal