Single • Draußen jetzt

Nach dem konfliktscheuen Egozentriker-Funk von “Neue Wärme” ist „Overkill langsam“ die letzte Auskopplung vor Rupert Falschs neuer LP, die im Frühjahr 2024 online geht.

Über einen treibenden Krautrock-Track sinniert Rupert Falsch leise über den Schock einer zu spät erkannten Veränderung, die man doch immer geahnt hat. Bis man am Ende begreift: „Die Helix führt immer nur zum Ausgangspunkt zurück.“

Was ursprünglich ein Wall-Of-Sound-Frühe-Stereolab–Track werden sollte (man hört es noch heraus), erinnert dann im Ergebnis streckenweise überraschend an Joe Jacksons „Stepping Out“.

Im Video bestaunen wir das Treiben einer Gruppe mutierender mittelalter Banker in einem verregneten Wald. Es kommen auch Gemüse und Blumen darin vor.

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Rupert Falsch ist ein Oldcomer: Als Teil der Netlabel-Szene feilte der Eigenbrötler aus Berlin schon in den späten Nullern an seiner eigenen Version von deutschem Club-meets-Schlafzimmer-Elektronik-Indiepop, aber bringt erst seit zwei, drei Jahren wieder neues Material heraus. Lob, Airplay und Playlist-Placements gab es jetzt dafür z.B. von Flux FM, Byte FM, Tonspion, dem Kaput Magazin, Messy Norman (Ex-NBHAP) oder Winson & Ueli vom Goldstückli-Podcast.

Eine leise monotone Stimme, eine melancholische The Cure-Gitarre und die kühle Wärme des analogen Synthesizers: Ruperts Falschs Musik klingt irgendwie retro, aber lässt sich nie so richtig in einer Epoche verorten. Kraftwerk, New Order und Neue Deutsche Welle hört man oft heraus, aber für die 80ies-Schublade klingt es dann doch wieder zu sehr nach seinen Vorbildern Stereolab, Hot Chip, Whitest Boy Alive oder Flavien Berger.

Während seine beiden Netlabel-EPs „Nebelschwungflug“ und „Links, auf der Fahrbahn, ein totes Tier“ noch eher Club-Tracks mit deutschen Vocals waren, hat sich Rupert heute deutlich in Richtung Songwriting bewegt. Seine Texte meiden dabei gern klare Aussagen oder Tiefgang, sie speisen sich aus Halbschlaf und Unterbewusstsein. Rupert setzt unzusammenhängende Phrasen, Satzfetzen und Assoziationsketten zu leise gesungenen Selbstgesprächen zusammen, aus denen doch immer wieder ein Thema diffus hervorscheint: Das Scheitern der Sprache beim Verbergen der eigenen Orientierungslosigkeit.

Interview zu "Neue Wärme"

im Nenes Butler Music Blog

„Mein Lieblingskünstler der Woche […] Es ist ein bisschen so, als hätten Modeselektor Frank Spilker statt Apparat ins Boot geholt […] Ein Perfektionist, ein Zweifler und ein Kritiker der reinen Pop-Ideen. Ich bin ein Riesen-Fan und freu mich auf mehr.“

Winson (Ex-Flux FM), Goldstückli Podcast
zur Single „Im Zenit / In Gefahr“

„Grandioser, verspulter sophisticated Pop – klingt für mich gleichzeitig nach schummrigem Schlafzimmer und vernebeltem Club.“

Christian Erll (Ex-detektor.fm), Das Nächste Große Ding Podcast
zur Single „Neue Wärme“

„Wie ein cooler NDW-Update […] als würden Kraftwerk Peter Schilling remixen und Hot Chip mit New Order tanzen. Sehr fein, sehr fluffig und sehr funky”.

Kerstin Kratochwill, tonspion.de
zur Single „Moose und Farne”

„Der Berliner […] mischt minimale Maschinenmusik, poetische Zeilen und visuelle Puzzleteile zu feinen Songs, zu denen man wahlweise sowohl wunderbar entspannen, sinnieren oder auch mal mehr oder weniger heimlich tanzen kann.“

Mapambulo Music Blog
zur Single „Moose und Farne”

"Wirklich ein wunderbares Album […] das eine Strahlkraft hat, das steht für immer da, das hat nicht so eine Flüchtigkeit […] wunderbare Popmusik."

Konrad Behr, Bauhaus FM
zur EP „Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier"(2016)

"Und wieder ist es diese Symbiose aus monotonem leisem Gesang und darunter sich sorgfältig entwickelnden Songstrukturen, die so einnehmend sind, dass man zu dieser Musik alles machen kann, nur nicht weghören."

Thomas Raukamp, Beat Magazine
zur EP „Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier"(2009)

„Gefällt mir ausgesprochen gut.“

Klaus Fiehe, EINS LIVE
zum Titeltrack der EP „Fehlerengel“ (2005)

Singles 2019-2022

Ich brauch 30 Grad den ganzen Tag.

 

Nur nach vorn, ungefragt, sowieso.

 

Das süße Gift des Eigenbetrugs.

 

Alles was sich ändern wird geht klar.

 

Fast nichts gelernt und stolz darauf.

 

Was davor geschah

Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier EP
2009 (Corpid Netlabel)

Bisher waren wir Kinder
Generikum
Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier
In Ordnung wenn du mich rufst
Lügendetekor sein
Erklär's mir bitte noch einmal
Madame Curie

 

Fehlerengel EP
2005 (iD.EOLOGY Netlabel)

Wir bleiben ganz entspannt
Fehlerengel
Aromastar
Ja, nein, vielleicht
Gib mir Satelliten
Was deine Welt
Fehlerengel (Keindesign Raum)

 

Nebelschwungflug EP
2004

Nebelschwungflug
Klarfeldt ohne Haftpflicht
Slow-Brainer
Power Optimal